Wer hätte gedacht, wie schwierig die Planung von Spontanität sein kann?

Die Erkenntnis des Tages lautet: Irgendeinen Tod muss man sterben. Und: Das kann eine verdammt gute Sache sein!

Mehrere Wochen lang habe ich aufmerksam studiert, welche Länder nach dem Iran grundsätzlich für uns in Frage kommen, damit ich nicht nur mit Tablet bewaffnet bei Null anfangen muss, wenn unser Visum abläuft oder wir Lust auf einen Ländertapetenwechsel haben. Die Kriterien dafür waren eigentlich recht simpel.

1. Nach Osten
2. Kein Land mit Reisewarnung vom Auswärtigen Amt (Mussten wir Reinhards Kindern versprechen! War aber kein großes Opfer, dieses Versprechen zu leisten, weil wir im Grunde unserer Herzen eben doch auch kleine Angsthasen sind 😉)
3. Kein Land, für das ich vorab ein Visum beantragen muss
4. Ach ja, günstig sollte es auch sein 😉

Und dann schaut man sich die Landkarte an und beginnt zu grübeln.

• Turkmenistan, Afghanistan und Pakistan à Kriterien 2 und 3 nicht erfüllt
• Usbekistan, Tadschikistan à Kriterien 3 und 4 nicht erfüllt (Flüge gehen erst zurück in die Türkei und dann von dort ins Zielland)
• Indien wäre theoretisch eine Option für uns, ist es aber nicht. Wir haben beide befunden, dass wir eine Reise in ein so armes Land nicht machen möchten. Könnten wir wirklich einfach so an sterbenskranken, darbenden und verhungernden Menschen vorbeigehen? Was würde das mit uns machen? Wir wollen das nicht herausfinden.
• Alle weiteren Länder, die weiter im Osten liegen à Kriterium 4 nicht erfüllt, bis auf eines ….
• … aber da ist Kriterium 3 nicht erfüllt.

Lange Rede, kurzer Sinn. Ich habe es aufgegeben, die Quadratur des Kreises hinzukriegen und habe es einfach getan: Einen Flug für unter 200 Euro gebucht. Nach CHINA!

Die Kröte mit der Visumsbeantragung gilt es leider schlucken. Heute kümmere ich mich darum. Drückt mal die Daumen, dass es klappt!

Immerhin könnt ihr dann mitverfolgen, wie wir abseits der Touriströme auf der chinesischen Mauer übernachten und uns unauffällig unter die Terrakotta-Armee mischen. Die Figur dazu hätten wir ja beide 😉

Für mich wird ein Highlight sein, den angeblich gefährlichsten Wanderweg Chinas zu absolvieren (siehe hier: https://erv-blog.de/laendertipps/der-gefaehrlichste-wanderweg-der-welt-mount-huashan)

Diesen Weg muss ich aber leider allein gehen. Reinhards Kinder würden mir wohl sonst die Freundschaft aufkündigen und Reinhard selbst sagt, dass er lieber einen Tag lang bei Tee und Reisschnaps unten auf mich wartet.

Es sei ihm gegönnt! 😊